Die
Wettervorhersage wollte Glauben machen, dass erst gegen Abend Wolken
auftauchen würden und das es bis dahin klar blieb. Dies war
selbstredend nicht der Fall, denn die ersten waren schon am Vormittag zu sehen. Allerdings war die Bewölkung zu Beginn der Beobachtung nicht ganz
so dicht, wie an anderen Tagen. Allerdings beobachtete ich wieder den
Effekt, dass sich die Wolken in Sonnenrichtung versammelten, während
der übrige Himmel nahezu wolkenfrei war. Und so konnte ich nach dem
Aufbau des Teleskops dieses gerade mal ausrichten und noch die Sonne
hinter der größten Wolke verschwinden sehen, die am Himmel zu
finden war. Dann war erstmal Schluss.
Nun
hatte ich viel Zeit, um die Einkäufe in den Kühlschrank zu
verlagern und die Wäsche für die Waschmaschine vorzubereiten.
Danach – wieso kriege ich eigentlich immer die dicksten Wolken ab?
- sichtete ich die Post. Erst nach mehr als einer halben Stunde kam
die Sonne endlich hinter der Wolke hervor, allerdings nur für etwa
eine Minute, dann war die nächste Wolke heran. Es dauert so etwa
eine Stunde, bis ich mit der Beobachtung beginnen konnte.
Danach
riss der Himmel aber fast vollständig auf. Das Seeing war
überraschend gut bis sehr gut und so konnte ich im Weißlicht
insgesamt 6 Fleckengruppen sehen. Als erstes fiel die AR 11818 auf,
die schöne Penumbren ausgebildet hatte und von mir der
Waldmeierklasse D zugeordnet wurde. Die AR 11817 konnte weiter als E
eingestuft werden, aber nur wegen ihrer Länge, denn sie sah eher aus
wie eine sehr lange D. Am Ostrand fand ich die AR 11823 als H, weiter
zur Sonnenscheibenmitte hin die AR 11822 als C. Zwischen der AR 11817
und der 11818 fand ich noch eine kleine A, die AR 11819. Diese lag
aber hart an der Grenze des Auflösungsvermögens meines Fernrohrs.
Die AR 11820, obgleich eine C – wobei die Penumbra gar nicht so
leicht zu finden war – fand ich erst bei meinem „Abschlussblick“,
der die Beobachtung im Weißlicht beendete.
Das
PST war danach schnell auf dem Tischstativ und die Aktivität z
erstaunlich: wie schon im Weißlicht zu beobachten, war auch hier die
Nordhalbkugel der Sonne völlig inaktiv, dafür reihten sich im Süden
ein Filament an das andere. Ich kam mit dem Zählen kaum hinterher
und fand am Ende 15 von ihnen, von denen 4 schon sehr groß waren.
Dazu gab es 5 ausgedehnte chromosphärische Fackelgebiete, aber nur 9
Protuberanzen, die dazu noch nicht mal sehr auffällig waren,
lediglich eine ragte etwas mehr über den Sonnenrand hinaus, als die
anderen.
Der
aufgeklarte Himmel machte natürlich Hoffnung, am Abend die Nova
Delphini 2013 zu beobachten, doch bei Sonnenuntergang kamen wieder
vereinzelt Wolken auf und zu dem Zeitpunkt, an dem die Nova hoch
genug stand, um vorbei an Häusern und Bäumen beobachten zu können,
war es wieder bedeckt und die Wolken wurden vom Mond beleuchtet ...
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