Eine
lange Durststrecke liegt hinter mir, denn nach der letzten kurzen und
daher nicht verbloggten letzten Sonnenbeobachtung vom 12.d.M.,
dauerte es bis heute, dass ich überhaupt wieder ans Beobachten
denken konnte. Zu verdanken ist es einem fiesen, aber im Abklingen
begriffenen Magen-Darm-Virus, weswegen ich heute zu Hause sein
konnte, denn nach wie vor geht die Sonne zu weit südlich unter, um
genügenden Abstand zum nervigen Hochhaus gegenüber zu bekommen.
Die
Beobachtung fand unter fast widrigen Umständen statt, denn
Oberflächendetails waren nur in kurzen Momenten ruhiger Luft
wirklich zu sehen, der Rand aber wurde überwiegend scharf
abgebildet. Momentan – nach 11 weiteren Ausfalltagen hatte sich das
»Sonnenbild« naturgemäß
vollkommen verändert. Mit der aktuellen AR 12638 konnte ich nur eine
H-Gruppe mit auffälliger Penumbra und zwei kleinen Flecken in ihrem
Umfeld erkennen, sodass ich sie als H3 klassifizierte. Fackelfelder
waren ob des Seeings keine zu sehen.
Überraschend
dann die Beobachtung im H-alpha-Licht: Eine große, aufsteigende
Protuberanz fiel mir sofort im Nordwesten auf, die sehr filigran
gezeichnet und die größte der letzten Monate war, die ich
beobachten konnte. Insgesamt kam ich auf 7 Protuberanzen am Rand –
ein netter Bogen stand noch im Nordosten, der Rest war klein und
mickrig – sowie 3 Flaregebiete und 8 stummelartige
Filamente. Die heutige Aktivität bestätigte wieder einmal die alte
Weisheit, dass es es hier im Gegensatz zu manchen Tagen im Weißlicht
fast immer etwas spannendes zu sehen gibt.
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